Am 23. Juni 2025 diskutierten im HAUS RISSEN Vertreter mehrerer Parteien die Situation in Deutschland nach der vorgezogenen Bundestagswahl. Zwar ist die Koalition noch keine 100 Tage im Amt, aber doch lange genug, um einen Rückblick auf den Start und einen Ausblick auf die Zukunft dieser Legislaturperiode zu wagen. Dabei wurde bewusst ein breites Portfolio an Themen angeschnitten: Migration, Wirtschaft, Infrastruktur, Außenpolitik, um möglichst viele Gebiete zu behandeln.
Gäste des HAUS RISSEN
Wolfgang Kubicki steuerte die Sichtweise der FDP bei, wobei zu Beginn auch analysiert wurde, warum es aus seiner Sicht für die Liberalen nicht für den Wiedereinzug in den Bundestag gereicht hatte. Mit dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft, Michael Gwosdz, saß ein weiterer Vertreter einer Oppositionspartei auf dem Podium, der die Politik der Koalition kritisch begleitet. Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Prof. Dr. Götz Wiese, steuerte die Sicht der Koalition bei und bewertete die bisherigen Erfolge der Regierung.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Dirk Schmittchen, Geschäfts- und Institutsleiter im HAUS RISSEN.
Von Migration zur Wirtschaft

Alle Panelisten stimmten darin überein, dass die Migrationspolitik ein zentrales Feld für die Arbeit der Regierung sei, da weite Teile der Bevölkerung hier den mitunter größten Handlungsbedarf sähen. Uneinig war man sich jedoch in der konkreten Ausgestaltung einer veränderten Migrationspolitik. Weit mehr Einigkeit herrschte bei der Sicht auf die Wirtschaftspolitik, und alle Panelisten forderten von der Regierung eine erhöhte Aufmerksamkeit, sei es beim die Wirtschaft lähmenden Bürokratieabbau oder bei Investitionen in die Infrastruktur, die über Jahrzehnte vernachlässigt wurde.
Außenpolitik als Gestaltungsfeld
Eine bislang sehr gute Leistung attestierte Prof. Wiese dem Bundeskanzler Friedrich Merz auf dem internationalen Parkett. Auch Wolfgang Kubicki konnte dem mit dem Hinweis beipflichten, dass in Anbetracht des Auftretens des Kanzlers Olaf Scholz hier ohnehin eine Verbesserung zu erwarten gewesen sei. Die drei Panelisten begrüßten allesamt die Erhöhung des Wehretats und die Steigerung der Verteidigungsfähigkeiten Deutschlands.
Das Publikum nutzte zum Ende der Veranstaltung intensiv die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Hier wurden einige der vorher besprochenen Themen wie Infrastruktur und Bürokratieabbau noch einmal im Detail mit den Panelisten beleuchtet, die Rede und Antwort standen.