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Wissenswertes über die Region

SahelzoneTrotz des inzwischen über zehn Jahre andauernden internationalen Militäreinsatzes in Mali verschlechtert sich die Sicherheitslage stetig. Das Land gilt als Epizentrum der Instabilität für die gesamte Sahelregion. Terrororganisationen wie der Islamische Staat und Al-Kaida, kriminelle Gruppen und Milizen breiteten sich seit 2012 aus dem Norden in das Zentrum Malis sowie in dessen Nachbarstaaten aus.

Gemengelage vorgestellt

Das sicherheitspolitische Team von HAUS RISSEN stellt die Ursachen und die Akteure der multiplen Konflikte in der Sahelzone vor. Grenzübergreifende Herausforderungen wie Terrorismus, Schmuggel und ethnische Konflikte werden im regionalen und internationalen Kontext erläutert. Der Fokus liegt hierbei auf den beiden Einsatzländern der Bundeswehr – aktuell Mali und dem Niger. Im Rahmen der Einsatzlandspezifischen Ausbildung sowie in Seminaren der politischen Bildung werden Soldatinnen und Soldaten für den Einsatz in dieser hochkomplexen Region sensibilisiert und vorbereitet.

Bedeutung für Deutschland und Europa

Denn die Stabilität der Sahelzone ist nicht nur von größter Bedeutung für die Sicherheit Afrikas, sondern ebenfalls für Deutschland und Europa. Terrorismus und organisierte Kriminalität breiteten sich längst aus der Sahelzone bis zum westlich gelegenen Golf von Guinea aus und bedrohen auch die innere Sicherheit der nordafrikanischen EU-Anrainerstaaten Algerien und Marokko. Die Finanzierungsquellen – Waffen-, Drogen- und Menschenhandel – reichen von Afrika bis nach Europa.

Verlust staatlicher Autorität

Die Abwesenheit staatlicher Ordnung in vielen ländlichen Gebieten gilt als Hauptursache für das Erstarken dieser Gruppen in der Sahelregion. Dschihadisten, Kriminelle und Milizen füllen das Vakuum, das schlechte Regierungsführung, Korruption und überforderte Sicherheitsbehörden hinterlassen. Angesichts großer Armut und dem Mangel anderer Lebensgrundlagen bieten diese Gruppen der Zivilbevölkerung ein Alternativangebot zur abwesenden staatlichen Ordnung, oder sie herrschen mittels Furcht und Gewalt. Hierdurch verliert die Zivilbevölkerung zunehmend das Vertrauen in staatliche Autorität.

Wer sind Nutznießer der Kriese?

Diese Problematik wird durch Militärputsche – wie zuletzt in Mali und Burkina Faso – verstärkt. Trotz gegensätzlicher Behauptung geht es den Putschisten nicht um die Verbesserung der schlechten Sicherheitslage oder der Lebensqualität der Bevölkerung. Sie nutzen vielmehr die aktuelle Krise geschickt aus, um die öffentliche Meinung zwecks eigenen Machterhalts zu manipulieren. Versprochene Neuwahlen werden mit Verweis auf die Sicherheitslage „aufgeschoben“.

Situation in Mali

Die malische Militärregierung von Oberst Assimi Goïta behindert seit beinahe zwei Jahren die internationalen Stabilisierungsbemühungen der Bundeswehr und ihrer Partner in Mali im Rahmen der UN-Blauhelmmission MINUSMA: Patrouillen zum Schutz der Zivilbevölkerung, Drohnenaufklärungsflüge sowie Versorgungsflüge werden untersagt oder verspätet genehmigt.

Dies erschwert die Mission und erhöht das Risiko für die Blauhelme im Einsatz. Zudem verüben malische Streitkräfte gemeinsam mit Söldnern der russischen Wagner Gruppe, dem neuen Partner der Militärjunta, regelmäßig Gräueltaten an der Zivilbevölkerung. Vor diesem Hintergrund ist fraglich, inwieweit die UN-Mission ihren Kernauftrag – den Schutz der Zivilbevölkerung und die Stabilisierung des Landes – überhaupt noch erfüllen kann.

Niger als „Stabilitätsanker“?

Aus diesen Gründen konzentriert sich die neue Sahelstrategie der Bundesregierung – gemeinsam mit lokalen und internationalen Partnern – auf den Nachbarstaat Niger. Dieser soll als „Stabilitätsanker“ die weitere Ausbreitung von Terror und Gewalt in der Region eindämmen. Entwicklungspolitische und militärische Maßnahmen sollen hierfür zukünftig auf nationaler und internationaler Ebene besser koordiniert werden.

All diese verschiedenen Aspekte werden in den Seminaren von HAUS RISSEN intensiv betrachtet, um zu einem ganzheitlichen Bild der sich stetig wandelnden Sicherheitslage in der Sahelregion zu gelangen.

Gerne konzipieren wir ein individuelles Seminarprogramm für Einheiten der Bundeswehr hierzu.

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