Politisches Paddeln mit der Brüder-Grimm-Schule
Am 24. Mai wurde es bunt auf den Alsterkanälen: Mit orangefarbenden Schwimmwesten ausgestattete Jugendliche manövrierten fünf große Stand-Up-Paddling-Boards durch die Fluten und bildeten immer wieder Formationen, um gemeinsam kleine Unterrichtssequenzen abzuhalten. Dabei war es für viele das allererste Mal auf dem Wasser.
Kooperation für Politische Bildung auf dem Wasser
Denn im Rahmen des Projekts „School on SUP“, welches das Haus Rissen in Kooperation mit TeachFirst Deutschland, der Agnes-Gräfe-Stiftung, der Brüder-Grimm-Schule und den Nature Guides an diesem milden Frühlingstag durchführte, hieß es: Politische Bildung auf dem Wasser.
Ohne Fleiß kein Preis
Nach einer Einführung und dem gemeinsamen Aufpumpen der riesigen Wasserfahrzeuge, paddelten sich die jungen Leute am Gewässer vor dem Eichenpark zunächst in Fahrt. Kurze Zeit später schlängelten sich fünf große „Floss“-Boards durch die Kanäle, begleitet von drei kleinen SUPs, gesteuert von den beiden Outdoorexperten der Nature Guides und einem Referenten des Haus Rissen.
Wechselspiel zwischen Denkphasen und Aktivität
Inhaltlich wurden Themen aus dem Nachhaltigkeitskontext angesprochen:
Ist Wachstum, angesichts planetarer Zerstörung durch den Menschen, weiterhin erstrebenswert? Wie viele Erden verbrauchen wir als Gesellschaft? Welche Art von gesellschaftlichem Wandel ist erstrebenswert, um einen Lebensstil zu prägen, der sich dauerhaft praktizieren lässt?
Die in der Gruppe angestoßenen Diskussionsthemen wurden dann in kleinen Gesprächen während der Fahrt zum nächsten Sammelpunkt vertieft.
Eine einmalige Erfahrung
Viele der jungen Menschen standen das erste Mal auf einem SUP und waren später ganz stolz auf ihre Leistung. Ganz im Sinne des Projekts, denn durch die besondere Umgebung und körperliche Betätigung folgt das Projekt ganz der Devise: "Get out of your comfort zone". Gleichzeitig sollte die beruhigende Atmosphäre der Hamburger Wasserstraßen für mehr Aufnahmebereitschaft sorgen, indem ein Kontrast zum regulären Unterricht hergestellt wurde.
Mittagspause mit Wellengang
Nachdem die gemeinsam transportierten Vorräte aus Limonaden, Brötchen, Gemüse, Obst und Schokoriegeln bei einer Mittagspause verzerrt wurden, widmete sich die Gruppe möglichen Zukunftsszenarien: An einer dunklen, stark bewachsenen Kanalstelle skizzierten einzelne Teilnehmende gesellschaftliche Dystopien. Wenig später, diesmal am sonnenerleuchteten Rondeelteich, ging es um Utopien.
Zum Abschluss setzte die Gruppe noch einmal auf die Außenalster über und es fielen einige abschließende Worte zur Wertschätzung der Natur, Genügsamkeit und individueller Lebensphilosophie.
O -Töne der Beteiligten
„Es war schön mitzuerleben, wie die jungen Leute ihre Schwellenangst überwinden konnten und man sich beim Paddeln plötzlich in tiefgründigen gesellschaftspolitischen Gesprächen wiederfand“, freute sich Marius Fröchling, Referent des Haus Rissen.
„Nun liegt der SUP-Ausflug schon eine Woche zurück, aber noch vorgestern kamen Schülerinnen auf mich zu, um mir zu sagen, dass es ihnen Spaß gemacht hat und sie das SUP-Fahren toll finden!“, schreibt eine Lehrerin im Nachgang.
Worte des Dankes
Wir bedanken uns bei allen Projektbeteiligten – zuvorderst bei der Agnes-Gräfe-Stiftung – für die Ermöglichung dieses ganz besonderen Erlebnisses. Und freuen uns schon jetzt riesig auf eine Fortsetzung!