Nation & Du erneut an der IBS IT & Business School Oldenburg
Am 23. und 24. Oktober 2025 durften wir, Marius und Joscha, unser Programm Nation & Du wieder einmal mit 55 Studienanfängerinnen und -anfängern der IBS IT & Business School Oldenburg durchspielen. Hierbei versetzten wir uns zurück ins Jahr 1989, an den Morgen nach dem Mauerfall, und ließen die jungen Teilnehmenden Ideen für einen politischen und gesellschaftlichen Neustart des im Zerfall begriffenen DDR-Regimes erarbeiten.
Hohes Niveau von Anfang an
Dabei fielen von Anfang an nahezu alle Beiträge der acht Parteien durch ihr hohes Niveau auf. Bereits im ersten Rollenspielelement, der politischen Talkshow, konnten die Vertreter der Parteien die Fragen des Moderators fundiert beantworten und gaben so ihren Programmen schon früh Profilschärfe.
Hier fiel besonders die anarchistische Partei überraschend dadurch auf, dass sie keinen radikal-anarchistischen Kurs verfolgte, sondern tatsächlich um den Aufbau eines funktionierenden Staatsapparats bemüht war. Auch zeigte sich, dass sämtliche Parteien, inklusive der sozialistischen Partei, grundsätzlich einen marktwirtschaftlichen Ansatz verfolgten, wenn auch in zum Teil sehr unterschiedlicher Ausprägung.
Highlights im fiktiven Biergarten
Das Highlight des ersten Tages stellte dann das parteiinterne Stammtischgespräch, das zweite Rollenspielelement, dar. Hier wurde mit viel schauspielerischem Talent besonders über Abgrenzung zu den jeweils anderen Parteien gearbeitet, in einigen Fällen wurde jedoch auch die eigene Ideologie zelebriert.
So rief die theokratische Partei beispielsweise zunächst im Gebet ihren Glücksspielgott „Randomius“ an und spielte während der darauffolgenden inhaltlichen Debatte unablässig Karten. Bei der monarchistischen Partei (Wahlspruch: "Fortschritt durch Rückschritt!") hingegen saß der Monarch standesgemäß am Kopfende des Tisches und monologisierte, während ihm der Rest seiner Partei ausnahmslos zustimmte.
Viel Kreativität und Variation am Wahltag
Am zweiten Tag ging es schließlich ums Ganze, denn es galt, eine hoffnungsvolle, aber unsichere DDR-Bevölkerung vom eigenen Programm zu überzeugen. Im Wahlkampf präsentierten sich die Parteien sehr unterschiedlich, aber wieder einmal fast durchgehend auf hohem Niveau.
Während z.B. die monarchistische Partei auf eine Fernsehansprache ihres "Königs" setzte, führte die föderalistisch-paneuropäische Partei ein Live-Interview und die libertäre Partei stand andächtig zur selbstgedichteten Hymne, während das Publikum Geldscheine als Wahlwerbungsflyer in den Händen hielt.
Balance gewinnt
Da jedoch neben all der dargebrachten schauspielerischen Leistung auch Inhalte wichtig waren, gewann am Ende mit den Technokratinnen und Technokraten die Partei mit der besten Balance dieser beiden Faktoren.
Die Jury, unter anderem besetzt mit dem Bürgermeisterkandidaten Jascha Rohr, war sich sehr schnell einig und prämierte die Sieger*innengruppe mit Kinogutscheinen. Zusätzlich wurden zudem noch zwei Einzelleistungen gekürt, die im Verlauf der beiden Workshoptage besonders hervorgestochen waren.