Am 07. und 08. November 2024 kommt das Bildungsprogramm „Nation & Du“ an die IBS Oldenburg – und verwandelt den dortigen Hörsaal abwechselnd in eine Wahlkampfarena, ein Stammtischgelage oder eine Parteizentrale.
Denn das von der Deutschen Nationalstiftung und dem HAUS RISSEN entwickelte Format setzt auf eine Kombination aus Rollen- und Planspiel: Nach einem Zeitsprung in die Monate des Mauerfalls arbeiten die Studierenden an eigenen Parteiprogrammen und verkörpern dabei ganz verschiedene politische Ideale. Neben Sozialisten, Anarcho-Kapitalisten und Verfechtern einer sozialen Marktwirtschaft, wetteifern etwa auch Monarchisten und Theokraten um die Gunst des Wahlvolkes. In insgesamt acht Gruppierungen beackern die Teilnehmenden verschiedene Szenarien und Aufgabenstellungen, die schließlich in einem Wahlkampfauftritt gipfeln.
Programmleiter Marius Fröchling und Programmreferentin Alexandra Bahr sind aus Hamburg angereist und haben viele Requisiten im Gepäck: Ein Scheibentelefon, stilistische Reisekoffer, aber auch zeitgenössische Kostüme und natürlich viel Parteimaterial. Auch eigens erstellte Videoreportagen mit Zeitzeugen werden an den beiden Tagen zum Einsatz kommen.
Teilnehmende sorgen für Gänsehautmomente
Die Studierenden der IBS Oldenburg gehen beherzt und konzentriert ans Werk, schlüpfen schnell in ihre zugelosten Rollen und beweisen ein hohes Maß an Teamfähigkeit, kreativem Potential und rhetorischem Vermögen. Bereits im einführenden Talkshow-Format kommt es zu spannenden Konfrontationen und einer lebhaften Auseinandersetzung mit den politischen Inhalten. Gänsehautmomente bescheren spätestens die minutiös durchgeplanten und überaus pointierten Wahlkampfauftritte der Teilnehmenden. Die Jury, zusammengestellt aus verschiedenen Geschäftsführenden, sowie Fach- und Führungskräften, ist begeistert.
Ähnlich bewerten dies nach zwei Tagen schweißtreibender politischer Auseinandersetzung auch die Studierenden: „Mir hat das Seminar gefallen. Ich fand es war sehr inspirierend“, „Der Wahlkampfauftritt war mein persönliches Highlight“ oder „Der Stammtisch hat am meisten Spaß gemacht“ wird später zu Protokoll gegeben. Das spiegelt sich auch in der Bewertung der Studierenden wider: 81% bewerten das Bildungsprogramm „Nation & Du“ als „gut“ oder „sehr gut“.
IBS Oldenburg schafft Raum für Demokratie
Dr. Sören Sundermann, Akademieleiter für Wirtschaft, hat „Nation & Du“ an die IBS Oldenburg geholt: „Mit diesem Workshop verfolgen wir das Ziel, unsere Studierenden nicht nur fachlich, sondern auch als aktive Bürgerinnen und Bürger einer demokratischen Gesellschaft zu fördern. Gerade in Zeiten großer politischer Veränderungen sehen wir es als unsere Verantwortung, zur Zukunft unserer Demokratie beizutragen.“
Nach vielen Stunden im Polit-Rollenspiel geht es im Debriefing um Kontextualisierung des Gelernten, um Vergleiche mit aktuellem Politikgeschehen und um die Frage nach den Schatten der deutschen Vergangenheit. Einige Studierende gehen hart ins Gericht mit Nationalismus aller Art. Andere stellen zur Debatte, wie eine globalisierte Welt koexistierender Nationen aussehen könnte. Bis zur letzten Minute wird angeregt diskutiert. Und schließlich bleibt die Gewissheit, dass man Politikverdrossenheit bei den jungen IBS-Studierenden vergebens suchen wird.
Privileg in Deutschland
„Vielen Dank nochmal für die doch sehr spannenden Tage gemeinsam mit Haus Rissen. Ich glaube, dass das vielen und auch mir hilft nochmals mehr kritisch zu hinterfragen und zu schätzen, was wir in Deutschland für ein Privileg haben.“
Studierender an der IBS Oldenburg