In einer Zeit, in der sich einige Staaten nicht mehr an die Regeln des Völkerrechts halten und die Vereinten Nationen zunehmend in die Kritik geraten, schafft HAUS RISSEN mit SVeN, der Simulation der Vereinten Nationen, Verständnis für die Prozesse internationaler Diplomatie.
Jeweils etwa 120 Jugendliche kamen im November und Dezember zusammen, um den Menschenrechtsrat und den Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen nachzustellen. Dabei begegneten sich Schülerinnen und Schüler aus verschiedensten Hamburger Stadteilen sowie je eine Gruppe aus Bremerhaven und Pinneberg als Delegierte ihrer zugeteilten Länder.
Unterschiede in den Vorstellungen
Im Menschenrechtsrat stand der Entwurf eines „Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung und zum besonderen Schutz von Mädchen“ zur Diskussion. Die Delegierten hatten zahlreiche Änderungsvorschläge dazu, die verhandelt und abgestimmt wurden. Neben den geteilten Werten universell gültiger Menschenrechte, die alle Staaten der Vereinten Nationen grundsätzlich verbindet, traten auch die Interessen einzelner Länder hervor, die vor allem ihre individuellen Wertvorstellungen betonten.
Auch die Verhandlungen im Wirtschafts- und Sozialrat waren von ganz unterschiedlichen Vorstellungen geprägt. Das „Übereinkommen zur Umsetzung des Menschenrechts auf Bildung und zur Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen Bildung für alle Menschen“ wurde vielfach geändert, bevor die Delegierten dem Entwurf mehrheitlich zustimmen konnten.
Ungewohnte Rolle als Delegierte
Je länger die Verhandlungen andauerten, desto intensiver und authentischer gingen die Jugendlichen in ihrer ungewohnten Rolle als Delegierte auf. Jeder Änderung des Entwurfs gingen eifrige Diskussionen und Absprachen voraus, wobei die Teilnehmenden aus erster Perspektive erfahren konnten, dass der Unterschied zwischen einem “soll”, “kann” oder “muss” in einem Übereinkommen nicht nur enorm bedeutend, sondern auch schwer zu verhandeln ist.
Die Perspektive anderer Länder
Bei SVeN erleben die Teilnehmenden die Stärken und Herausforderungen einer regelbasierten Internationalen Ordnung, sie versetzen sich selbst in die Perspektive anderer Länder hinein und erproben Verhandlungsstrategien und Kompromissfindung.
Danksagung
Das Team von HAUS RISSEN bedankt sich bei Katharina Fegebank, der Zweiten Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg, die SVeN schon seit 2018 als Schirmherrin unterstütz.
Außerdem gilt unser Dank den Teamenden, die SVeN in diesem Jahr möglich gemacht haben: Anika Höwer, Lena Summer, Milad Rübhausen, Sophie Franz, Frerk Nickel und Sina Olfermann und natürlich der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg sowie dem Perlenfonds der Joachim Herz Stiftung für die finanzielle Unterstützung.