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AUS ALLERBESTEM HAUSE

Einsatzflotille2Russlands Rolle in Afrika, Konflikte um Taiwans Souveränität und der wachsende Einfluss Chinas durch seine ambitionierte neue Seidenstraße Initiative: Die lange „Tod“ gesagte Geopolitik ist zurück auf der Weltbühne und steht somit auch im Fokus deutscher Sicherheitspolitik. Die Einsatzflotille 2 aus Wilhelmshaven beschäftigte sich im Haus Rissen intensiv mit diesen Themen welche anhand von Vorträgen, Planspielen und Exkursionen erarbeitet worden.

Das Comeback der realistischen Geopolitik

Die Referierenden des Haus Rissen brachten sowohl sicherheitspolitische Forschungs- und Beratungserfahrung als auch Expertise im Erklären was Geopolitik im 21. Jahrhundert bedeutet mit: Den Auftakt machte eine spannende Exkursion zur Helmut-Schmitt-Ausstellung in die Hamburger Innenstadt in der unter anderem die außenpolitischen Überzeugungen des ehemaligen Bundeskanzlers als auch seine Erfahrungen als Soldat im 2.Weltkrieg reflektiert werden konnten.

Im Haus Rissen hatten die Soldaten und Soldatinnen die Möglichkeit zunächst die Grundlagen der Geopolitik anhand der Theorie des Realismus der U.S. amerikanischen Politologen Kenneth Waltz & John J. Mearsheimer kennen zu lernen, um die erlernten Fähigkeiten in einem anschließenden strategischem Planspeil praktisch umzusetzen. In einem kurzen historischen Rückgriff erarbeiten sich die Soldatinnen und Soldaten die sicherheitspolitische Bedeutung der USA für Europa, sowie welchen Beitrag der „Marschall Plan“ in der Konsolidierung der jungen Bundesrepublik als verlässlicher NATO-Partner spielte.

Chinas „Neue Seidenstraße“ Projekt als globale Herausforderung

Als inhaltlicher Schwerpunkt der Veranstaltung der Einsatzflotille im Haus Rissen kann die Debatte über Chinas ambitioniertes, globales, Infrastruktur Investmentprojekt „Neue Seidenstraße“ gesehen werden. Insbesondere der maritime Aspekt von Pekings Großmacht Strategien, z.B. mit Marine Basen in Sri Lanka oder Chinas erste Seestreitkräfte Basis in  Dschibuti am Roten Meer, stießen auf reges Interesse der Männer und Frauen aus Wilhelmshafen.  Neben China als wichtigem Akteur wurden auch Russlands Rolle in Afrika sowie Deutschlands Verteidigungspolitik im Spannungsfeld zwischen internationaler Einsatzarmee und historischer Zurückhaltung beleuchtet. Als Höhepunkt wurden am letzten Seminartag ein externer Experte per Videokonferenz hinzugeschaltet, welche den in Hamburg ansässigen Internationalen Seegerichtshof den Teilnehmenden vorstellte und umfassend die verschiedenen juristischen, maritimen Streitfälle zwischen Staaten erläuterte.

Das Feedback der Soldatinnen und Soldaten war überaus positiv und motiviert die Mitarbeitenden des Haus Rissen für die kommenden Monate weiterhin Seminarprogramme für die Bundeswehr zu konzipieren. Das Haus RISSEN bietet auch in schwierigen Pandemie-Zeiten der Bundeswehr & anderen Partnern seine Expertise an, insbesondere zu den geopolitischen Veränderungen im 21. Jahrhundert wie im Seminar der Einsatzflotille 2 aus Wilhelmshaven, aber auch zur Rolle von Extremismus und Diskriminierung in Streitkräften und Gesellschaft, zu den deutsch-amerikanischen Beziehungen, oder zum Informations- und Cyberbereich.

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