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geschlechtergleichheitBerufliche Schule St. Pauli mit zwei Kursen zu Gast im neuen Seminar zu Wachstum und Nachhaltigkeit

Am 23. und 24. August 2021 besuchten zwei Klassen der Beruflichen Schule St. Pauli das HAUS RISSEN. Die beiden parallel stattfindenden Seminare standen unter der Überschrift „Unendliches Wachstum und seine Grenzen – Wirtschaftspolitik zwischen Profit und Nachhaltigkeit“. Im Zentrum der zwei Seminartage standen dabei die Fragen: Ist wirtschaftliches Wachstum unendlich oder gibt es ökologische und soziale Grenzen, die weiteres Wachstum unmöglich machen? Und: Stehen Profit und Nachhaltigkeit im Widerspruch zueinander oder ist beides miteinander vereinbar?

Konjunkturpolitik in Zeiten der Krise

Um differenzierte und fundierte Antworten auf diese Fragen finden zu können, vermittelten die Seminare zunächst die volkswirtschaftlichen Grundlagen. Die Unterschiede der Geldmengenpolitik des Monetarismus und der expansiven Fiskalpolitik des Keynesianismus wurde herausgestellt. Anhand der Vorstellungen beider Denkschulen zur Konjunkturpolitik ließen sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten. Da beide Ansätze mit Wirtschaftswachstum operieren, stellte sich jedoch gleichermaßen die Frage nach der Zukunftsträchtigkeit dieser Modelle.

Denn angesichts globaler Krisen und  ihrer Auswirkungen diskutieren die modernen Wirtschaftswissenschaften, wie etwa die Plurale Ökonomik, bereits seit einiger Zeit Optionen einer sogenannten ‚Postwachstumsökonomie‘. Inhaltlich beschäftigten sich die Seminare daher mit „De-Growth“, „Green Growth“ und Alternativen zum Bruttoinlandsprodukt. In einem abschließenden Debattenspiel waren die Teilnehmenden schließlich aufgefordert, die Vor- und Nachteile der Wachstumslogik gegeneinander antreten zu lassen. Dabei zeigte sich, dass dieses Spannungsfeld komplex und keinesfalls trivial aufzulösen ist.

Unterschiedliche Auffassung vom richtigen Weg

Im Seminarverlauf wurde an vielen Stellen deutlich, dass die sogenannte „Generation Z“ die Frage nach der Möglichkeit nachhaltigen Wirtschaftens ohne den Verlust von Wohlstand als ihre zentrale Herausforderung betrachtet. Jedoch priorisierte diese Kohorte in beiden Seminargruppen sehr unterschiedlich. Die anstehenden Bundestagswahlen wurden daher von den Referierenden als Aufhänger genutzt, für die Notwendigkeit der politischen Partizipation junger Menschen zu sensibilisieren. Viele bewerteten die Vorschläge der Parteien zu den Themen Nachhaltigkeit, Klimawandel und Wirtschaftspolitik dann auch für sich persönlich als wahlentscheidend.

Gute Note von Seiten der Schülerinnen und Schüler

Das Feedback der Teilnehmenden war überwiegend positiv – im Durchschnitt bewerteten die Schülerinnen und Schüler das Seminar mit der Note 2. In den Feedbackbögen wurden insbesondere die „lockere Atmosphäre“, die „motivierten Referenten, die auf Wünsche eingehen“ und das „angenehme Klima“ artikuliert. „Ich habe ordentlich was gelernt, da ich das Thema überhaupt nicht kannte“, erzählt eine Schülerin und eine andere hält das Seminar für „eine Bereicherung zum Schulunterricht“. Darüber freut sich unser Team sehr. Vielen Dank an die Berufliche Schule St. Pauli für diese beiden spannenden Seminartage!

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